Sterilisation des Mannes (Vasektomie)

von Dipl. med. Klaus Weißflog, Facharzt für Urologie

Bei abgeschlossener Familienplanung stellt die Vasektomie eine sichere und langfristig kostengünstige Verhütungsalternative dar. Sie führt zu einer Entlastung der Partnerin, indem sie keine Verhütung mit Hormonpille, Spirale oder anderen Methode mit all ihren Nachteilen  durchführen muss. Außerdem ist es eine Emanzipation des Mannes, wenn er definitiv nicht mehr zeugen will.

Das Verfahren ist fast zu 100% sicher und man sollte es als endgültigen Schritt ansehen. Es handelt sich nur um einen kleinen, ambulant durchführbaren Eingriff, entweder in örtlicher Betäubung, hierbei arbeitet der Operateur in Personalunion, und die Region muss umspritzt werden oder in Narkose, dabei ist das OP-Gebiet natürlich ideal locker und der Patient erspart sich psychischen Streß, da er ja schläft. Letztere Variante bevorzuge ich und biete sie in einer Tagesklinik  an.

Ich bevorzuge die klassische Variante der Operation mit einem kleinen Hautschnitt an der Vorderseite des Hodensackes. Außerdem gibt es noch eine non scalpel-Methode, allerdings ist hierbei die Übersicht nicht so gut und ein kleiner Schnitt ist genau so notwendig.

Ich persönlich baue Ihnen vier Sicherheiten ein, inklusive der Entnahme eines Stückes des Samenleiters – Näheres dazu im persönlichen Gespräch.

Normalerweise reichen danach  drei Tage Ruhe und nach 10 bis 14 Tagen kann man sich wieder normal belasten. Ein guter Operateur mit Erfahrung sollte eine Komplikationsrate von unter 0,1% erreichen, in der Literatur werden bis zu 6% angegeben.

In der Sexualsphäre gibt es keine negativen Veränderungen, weil die Produktion des Sexual-hormons Testosteron nicht tangiert wird. Nur das Ejakulatvolumen sinkt um 10 bis 20% ab, was subjektiv überhaupt nicht bemerkt wird.

Da sich nach dem Eingriff in den übergeordneten Samenwegen noch viele Spermien befinden, die sich mit den Samenergüssen nach und nach entleeren, erfolgen nach ca. acht und 12 Wochen je eine mikroskopische Untersuchung des Ejakulates. Erst wenn eine Spermienfreiheit festgestellt wurde, ist eine Zeugungsunfähigkeit vorhanden und es muss nicht mehr verhütet werden. Zwei Sicherheitskontrolle erfolgen nach einem halben und einem Jahr.

Die Kosten betragen von der anfänglichen Beratung von ca. 30 Minuten Dauer, inklusive Operation und Nachkontrollen urologischerseits ca. 550,00 €. Private und seit dem 01.01.2004 auch die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich nicht daran.

Man kann durch das Zusammennähen (Refertilisation) der Samenleiter später sogar eine Zeugungsfähigkeit wieder herstellen, allerdings ist diese Methode aufwendig und teuer. Außerdem ist vorher eine Kryokonservierung des Spermas für eine spätere künstliche Befruchtung möglich oder man kann aus den Hoden (TESE) oder Nebenhoden (MESE) Spermien für diesen Zweck gewinnen. Die Spermienproduktion hält übrigens über viele Jahre noch an, nicht verwendete werden vom Körper ohne Probleme abgebaut.

Letztenendes muss man also keine Angst vor dem Eingriff und möglichen Folgen haben und deshalb nehmen die Operationszahlen auch stetig zu.

Vereinbaren Sie doch einfach ein unverbindliches Beratungsgespräch, um anschließend selbst entscheiden zu können.

 

Ihr Urologe und Männerarzt Klaus Weißflog

 

Veröffentlicht in Landsberger Monatszeitung Februar 2016

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