von Dipl. med. Klaus Weißflog, Facharzt für Urologie
Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist unsere größte Sexualdrüse und umschließt die Harnröhre, hier münden nämlich die Samenwege. Das ist ein anatomisches Problem, wenn sich das Organ vergrößert und die Harnröhre einengt. Auslöser für das Prostatawachstum ist das männliche Sexualhormon Testosteron, dass ab der Pubertät unser Leben bestimmt, das uns zum Mann macht.
Da wir heutzutage alt werden, hat die Vorsteherdrüse sozusagen im Gegenzug durchaus 70 Jahre und mehr Zeit zu wachsen. Aber auch unsere Lebensweise (eiweißreiche Ernährung) spielt eine Rolle. Diese Entwicklung stellt eine Volkskrankheit dar, weil bis zu 90% der 70-jährigen Männer davon mehr oder weniger betroffen sind.
Da es sich um einen langsamen Prozess handelt, treten anfangs kaum Beschwerden auf. Der Harnstrahl lässt etwas nach, wird druckloser, es kommt zu nächtlichen Entleerungen. Oft besteht auch tagsüber ein häufigeres Wasserlassen und der Harndrang nimmt zu, er kann imperativ werden – die Harnblase bestimmt Ihren Lebensrhythmus.
Im Laufe der Zeit entleert sich die Blase nicht mehr vollständig – es bildet sich Restharn und es kann sogar zu unwillkürlichen Urinabgängen kommen .
Was sollte untersucht werden?
Als erstes eine Urinuntersuchung, dann mit Ultraschall der Harntrakt und die Harnblase nach der Entleerung auf Restharn. Natürlich muss man die Prostata mit dem geübten Finger über den Enddarm abtasten und man sollte das prostataspezifische Antigen (PSA) im Blut bestimmen, um einen bösartigen Prostatatumor auszuschließen. Am genauesten kann man das Organ schmerzfrei mit einer speziellen Ultraschallsonde untersuchen, ebenfalls über den Enddarm.
Eine elektronische Aufzeichnung des Harnstrahls dokumentiert die Qualität des Harnstrahles.
Ist die Diagnose gestellt, gibt es verschiedene Behandlungsmethoden:
Mit verschiedenen Medikamenten ist es möglich, das weitere Wachstum zu stoppen und die Blasenentleerung zu verbessern. Anfangs kann man durchaus pflanzliche Arzneimittel einsetzen, später synthetische Medikamente, die in den Hormonstoffwechsel der Prostata eingreifen. Dabei gilt, nicht zu spät zu beginnen. Wenn nichts mehr hilft kann man erfolgreich operieren, z. B. die Prostata „aushobeln“. Auch Varianten mit Laser und offener Operation sind einsetzbar.
Übrigens:
Die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung ist auch deshalb so wichtig, weil aus dieser eine bösartige entstehen kann. Siehe Krebsvorsorge-untersuchung möglichst ab dem 40. Lebensjahr
Ihr Männerarzt Dipl. med. Klaus Weißflog, Facharzt für Urologie
Urologie am Ammersee
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Veröffentlicht in Landsberger Monatszeitung April 2015