Erektile Dysfunktion

von Dipl. med. Klaus Weißflog, Facharzt für Urologie

Wie im Juni bereits angekündigt, geht es heute um die männliche Potenz. Es ist schon eine raffinierte Idee der Natur gewesen, dass unsere Gene immer wieder neu gemischt werden, indem Frau und Mann sich vereinigen und der Nachwuchs ein neues Gen-.Muster erhält, was ihn noch besser an die Umwelt anpasst.

Und welch genialer Coup, den männlichen Teil mit einer Samenröhre auszustatten, die sich versteift und damit überhaupt erst funktionsfähig wird. Im Gegensatz im erschlafften Zustand relativ sicher vor Verletzungen ist. Das Phänomen der Aufrichtung des männlichen Gliedes wird nerval gesteuert und durch die Durchblutung erreicht. Wie schon berichtet, nimmt natürlich diese im Laufe des Lebens ab und wird durch Faktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Erkrankungen wie Diabetes ungünstig
beeinflusst.

Daraus ergeben sich die ersten Anhaltspunkte, dass man seine Potenz beziehungsweise Erektion durch eine gesunde Lebensweise, die Vermeidung von Übergewicht und des Rauchens pflegen und durch Sport, der ja die Durchblutung allgemein fördert, trainieren kann. Wenn trotzdem irgendwann Probleme auftreten, stehen uns seit Jahren effiziente Medikamente zur Verfügung, nämlich so genannte 5-Phosphodiesterasehemmer (5-PDE-Hemmer).

Dabei wirkt das vom Körper selbst produzierte Stickoxid an der Gefäßmuskulatur und nur das abbauende Enzym wird vorübergehend blockiert. Damit kommt es zu einer längeren und besseren Durchblutung. Durch Zufall fand man, dass es bei diesem Enzym Untergruppen gibt und die Nr. 5 der PDE befindet sich vorwiegend im Genitalbereich, deshalb kommt es genau hier zu einer zielgerichteten Mehrdurchblutung und Verbesserung der Erektion.

Beim Einsatz sind natürlich einige Dinge zu beachten. Bereits 1975 hat die WHO im Rahmen ihrer Gesundheitsdefinition neben einer körperlichen und psychischen Gesundheit auch von einer sexuellen Gesundheit gesprochen. Im deutschen Kassengesundheitswesen wird allerdings eine Kostenübernahme im Wesentlichen laut § 12 im Sozialgesetzbuch V ausgeklammert, da eine solche Behandlung das medizinisch Notwendige übersteigt.

Sollten mit einem 5-PDE-Hemmer keine Erfolge eintreten, können wir auf andere Methoden wie die Schwellkörperinjekton (SKIT) – ein hochwirksames Medikament wird direkt gespritzt,
klingt brutal, ist es aber nicht, die MUSE – ein Medikament wird in die Harnröhre appliziert oder die Vakuumpumpe und anderes zurück greifen. Natürlich sind vorher die Erhebung der Krankheitsgeschichte und diagnostische Unter-suchungen wichtig.

Zu Details und praktischen Fragen wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Männerarzt Dipl. med. Klaus Weißflog, Facharzt für Urologie

 

Veröffentlicht in Landsberger Monatszeitung Juli 2015

Download des Artikels als PDF >

Zurück zur Übersicht >